Moderne Wundversorgung

haushaltsunfallSchnelle Hilfe bei kleinen Wunden

Beim Schneiden mit dem neuen erstklassigen Brotmesser aus Keramik ist es passiert: Nachdem das „Knäppchen“ in der haltenden Hand verrutscht war, touchierte das Messer in der anderen Hand den Zeigefinger nur leicht… Folge: ein kleiner, tiefer Schnitt mit viel Blut, aber kaum Schmerzen, halb so wild. Eine solche Wunde lässt sich problemlos mit dem üblichen Pflaster versorgen und heilt innerhalb weniger Tage ab. Doch nicht immer sind Schnitt- oder Schürfwunden so trivial, dass ein schlichtes Pflaster für eine sachgerechte Wundversorgung ausreicht. Zumal dabei auch die Wundreinigung von entscheidender Bedeutung ist, denn bleibt diese aus, können sich Infektionen oder unschöne Narben bilden.

Ein paar Tipps zur schnellen Hilfe:

  • Sind Schnittwunde oder Abschürfung stark verschmutzt, sollte die Stelle mit lauwarmem (Trink)Wasser vorsichtig und gründlich ausgespült werden. Achtung: Vorher unbedingt die Hände waschen, und wenn Sie jemand anderen behandeln, besser Handschuhe anziehen.
  • Nach der Reinigung sollte ein Desinfektionsmittel auf die Wunde aufgetragen werden. Lassen Sie sich in der Apotheke beraten, welches sich am besten eignet – ein bewährtes Mittel ist zum Beispiel das Octenisept Wunddesinfektion Spray (erhältlich in der Apotheke oder dem ROGG Webshop.
  • Sind die Verletzungen umfangreich, legen Sie eine größere, sterile Wundauflage auf die Wunde und fixieren diese mit einer elastischen Mullbinde oder Kompresse. Verletzungen heilen wesentlich besser und nahezu narbenfrei, wenn man moderne Wundauflagen verwendet, die die Wunde feucht halten. (-> Mehr dazu auch in dem Beitrag „Wunden heilen“). In Apotheken gibt es beispielsweise für kleinere Wunden entsprechende Feuchtpflaster und -kompressen mit einer gelhaltigen Auflage. Auch im ROGG Shop finden Sie ein breites Sortiment an Produkten für die moderne Wundbehandlung.
  • Kleinere Glassplitter in der Wunde können Sie selbst mit der Pinzette entfernen. Sind die Splitter jedoch größer, überlassen Sie das Herausziehen unbedingt einem Arzt oder medizinischem Personal. Es könnte sonst zu starken Blutungen kommen.
  • Schürfwunden sind meist weniger problematisch, da diese Verletzungen zwar großflächiger, aber auch oberflächlicher sind. Meistens verheilen kleinere Abschürfungen von selbst und sogar ohne Wundauflage. Ist die Wunde jedoch größer, leistet ROGGTÜL gute Dienste: Die sterile Salbenkompresse bildet ein Gel, das nicht mit der Wunde verklebt und eignet sich daher hervorragend zur Behandlung oberflächlicher Wunden (Verbrennungen, Hautabschürfungen, traumatische Wunden). Ist die Wunde jedoch zu groß, gehen Sie bitte zum Arzt.
  • Bei Stich-, Platz- und Bisswunden unbedingt zum Arzt gehen, das Infektionsrisiko ist zu groß und die Verletzung ist zum Teil so tief, dass es zu inneren Blutungen kommen kann.
  • Bei Brandwunden ist vom Einsatz der üblichen Hausmittel abzuraten, besser die verbrannte Hautstelle mit kaltem Wasser kühlen und im Anschluss eine Wund- und Brandsalbe auftragen. Bei großflächigen Verbrennungen sollten Sie zum Arzt gehen.
  • Ein Arztbesuch steht auch an, wenn die Stelle um die Wunde anschwillt, heiß wird, gerötet ist, stark schmerzt oder schlimmstenfalls sogar Eiter austritt: Die Wunde hat sich durch Bakterien infiziert, und daraus kann eine Blutvergiftung entstehen.

Übrigens: Honig als altes Hausmittel gegen Wunden hat sich bewährt und soll sogar  Antibiotika in ihrer Wirkung übertreffen. Wissenschaftler der Universitätsklinik Bonn sind jedenfalls von dem Bakterienkiller überzeugt, denn der so genannte Medihoney bekämpft sogar multiresistente Keime (MRSA). Mittlerweile nutzen zwei Dutzend Kliniken in Deutschland Honig in der Wundversorgung, auch wenn es bislang nur sehr wenige wissenschaftliche Belege gibt. Daher starten die Bonner Mediziner zusammen mit Kollegen aus Düsseldorf, Homburg und Berlin eine Studie, die die Wirksamkeit von Medihoney belegen soll. Weitere Informationen zu der Studie gibt es auf der Webseite der Universitätsklinik Bonn.

 

Autor: Ute C. Latzke

 

Quellen: Apothekenrundschau, Universitätsklinikum Bonn, diabetis-ratgeber.net