von: Ute C. Latzke
Neurodermitis oder auch atopische Dermatitis ist eine chronische, entzündliche aber nicht ansteckende Krankheit, die sich leider nicht heilen lässt. Obwohl man ihre Hintergründe, die Rolle des Immunsystems und die Bedeutung auslösender Faktoren immer besser versteht, müssen die Betroffenen mit der quälend juckenden Hauterkrankung leben: In den Industrieländer sollen bis zu 10 Prozent der Erwachsenen und zwischen 15 bis 30 Prozent der Kinder daran leiden, in Deutschland sind es insgesamt etwa 4 Millionen Menschen. Die meisten Patienten werden ein Leben lang von intensiven Schüben gequält siehe auch „Teufelskreis von Jucken und Kratzen durchbrechen“, bei Kindern kommt es vor, dass die Neurodermitis wieder zurückgeht.
Doch immerhin lässt sich die Erkrankung lindern, etwa durch zielgerichtetes und konsequentes Hautmanagement wie etwa eine Basistherapie in Kombination mit wirkstoffhaltigen Salben oder Cremes. Im Folgenden haben wir ein paar Tipps zusammengestellt, die Ihren Patienten – gerade auch in der Pflege – die Krankheit etwas erträglicher machen können:
Dauerhafte Maßnahmen
- nicht zu häufig Baden oder Waschen, das trocknet die Haut zusätzlich aus
- weiche, luftige Kleidung tragen, am besten aus Baumwolle
- juckende Haut kühlen mit einem feuchten Lappen, Kühlpacks oder Crèmes und Lotionen, die Feuchtigkeit bieten
- Nicht kratzen! Besser die Haut nur sanft streicheln oder leicht drücken
- Betroffene sollten nachts besser Handschuhe tragen, um Verletzungen zu vermeiden
- Stress vermeiden, stattdessen autogenes Training oder Sport in Maßen betreiben, das schafft mentalen Ausgleich
Verschiedene Behandlungsmöglichkeiten
Da die Neurodermitis unterschiedlich stark ausgeprägt sein kann, sollte nach Feststellung des Schweregrades und in Abhängigkeit vom individuellen Krankheitsbild ein Behandlungsplan durch einen Arzt erstellt werden, der folgende Maßnahmen umfasst:
- Basistherapie: Sie ist die Grundlage jeder Neurodermitistherapie und muss täglich erfolgen. Die trockene Haut wird – in Abstimmung mit dem Facharzt – mit einer Creme oder Lotion versorgt, um den Fett- und Feuchtigkeitshaushalt aufrecht zu erhalten und das Hautbild langfristig zu verbessern. Ob Creme, Salbe oder Lotion verwendet wird, ist von der Hautregion und dem -zustand abhängig.Produkte am besten gekühlt auftragen, das lindert zusätzlich den Juckreiz. Bewährt hat sich beispielsweise die Argent Lotion mit Silberionen bzw. das Argent Spray, die im ROGG Webshop erhältlich sind.Tipp: Präparate mit Harnstoff binden die Feuchtigkeit verstärkt und machen die Haut geschmeidiger und weniger trocken.
- Entzündungshemmende Therapie: Hierbei wird die genetisch bedingte größere Neigung zur Entzündung reguliert. Ein bewährtes Mittel in Cremes und Salben ist das entzündungshemmende Kortison. Bei übermäßigem Einsatz kann die Haut an empfindlichen Partien allerdings dünner werden. Präparate mit Kortison müssen daher unbedingt wie vom Hautarzt verordnet angewendet werden und möglichst nicht im Gesicht, an den Augenlidern oder im Genitalbereich. Sachgerecht angewendet überwiegen die Vorteile des Kortisons die damit verbundenen Nachteile. Wenden Sie sich im Zweifel für die Dosierung immer an einen Hautarzt.Neuere entzündungshemmende Stoffe wie die topische Calcineurinhibitoren sind eine Alternative zu Kortison insbesondere für Kleinkinder ab zwei Jahren. Bislang gibt es zwar noch keine Langzeiterfahrungen, doch die Salben und Cremes haben sich schon an tausenden Patienten und in über 15 Jahren praktischer Anwendung bewährt. Im Vergleich zu Kortisonprodukten können topische Calcineurinhibitoren auch auf empfindliche Hautpartien aufgetragen werden, allerdings kann die Haut vorübergehend brennen.
- proaktive Therapie: Hierbei wird nicht erst nach einem „Schub“ mit einer Behandlung reagiert. Vielmehr versucht man, durch regelmäßige proaktive Verabreichung entzündungshemmender Wirkstoffe – in kleinerem Umfang – wie etwa Kortison die Krankheitsschübe zu verhindern.
- Klima- und Lichttherapie: Ortswechsel zum Beispiel an die Nord- und Ostsee oder die Bestrahlung mit UV-Licht könnten den Körper widerstandsfähiger machen, das Hautbild verbessern und das Immunsystem stärken.
- Tabletten: Ist die Neurodermitis stark ausgeprägt, kann sie mit Cyclosporin A-Tabletten behandelt werden, die das Immunsystem unterdrücken (Apotheken-Umschau).
Die Deutsche Haut- und Allergiehilfe e. V. bietet eine Infobroschüre zum Thema Neurodermitis und weiteres Informationsmaterial rund um Haut&Allergie.
Übrigens: Im ROGG Webshop gibt es eine entsprechende Produktauswahl wie etwa den Neurodermitis Anzug, das Argent Spray oder das Neuroderm Gel.
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Quellen: Apotheken-Umschau, Ärztezeitung, Bundesverband Neurodermitiskranker in Deutschland e.V., Deutsche Haut- und Allergiehilfe e.V., Neurodermitistherapie.info.
Autor: Ute C. Latzke